Von damals bis heute

Der Kalender schrieb das Jahr 1973. Es war eine schwere Zeit für die Bevölkerung in Stockum. Kein Tennisverein. Die Lösung war ein eigener Tennisverein – und die Menschen bekamen ihn. 1973 versammelten sich honorige und weitsichtige Arbeiter und Angestellte der VEW und hoben den Tennisverein

                      „BSG KW Gersteinwerk“

aus der Taufe. Der heutige Tennisverein war geboren.

Die Satzung zur Gründung datiert vom 04. Dezember 1973.

Die BSG  ist daher fast 50 "jung".

 

 

Ein kleiner Streifzug durch die Geschichte

Die Sportstätte sollte auf der alten Kühlturmtrasse erstellt werden. In dem damaligen Kraftwerksdirektor Göstenkors fanden die Tennisspieler einen sportbegeisterten Befürworter. Nachdem sich auch die Gemeinde mit 20.000 DM beteiligte (mit der Auflage, dass 50 Gemeindemitglieder aufzunehmen seien, die nicht bei der VEW beschäftigt waren), begann die Realisierung des Projekts.

Im Schatten des Kraftwerks wird immer noch gespielt.

Gespielt wird noch immer auf der Anlage im Schatten des Kraftwerks. Insgesamt wurden in der Entstehungsphase 1560 Eigenleistungsstunden erbracht, rund 17 Stunden für jeden der damals 92 männlichen Mitglieder. Frauen mussten damals noch nicht helfen.

Viele Vereinsmitglieder der ersten Stunde brachten aber einen wesentlich höheren Arbeitsanteil ein, mussten die drei Plätze doch komplett neu erstellt werden. Auch ins Klubhaus, zu dem ein zuvor barackenähnliches Gebäude der VEW umfunktioniert wurde, musste viel Arbeit investiert werden.

Der Jahresbeitrag belief sich 1974 auf 28 DM.

Die neuen Tennisplätze waren für ihre Zeit etwas Besonderes. Die Stockumer entschieden sich nämlich nicht für den klassischen Aschebelag. Stattdessen brachten sie einen Gumminoppen-Belag auf einem Betonuntergrund auf. Platzpflege, also abziehen und wässern, waren somit nicht notwendig, aber beim geringsten Nieseln konnte aufgrund der immensen Rutschgefahr nicht mehr gespielt werden.

Nicht zuletzt aufgrund dieses Nachteils wurden die Tennisplätze zur Saison 1980 in echte Aschenplätze umgewandelt.

Die ersten Ballwechsel auf der neuen Anlage wurden im Sommer 1974 gespielt. Ein Jahr später fand die erste Klubmeisterschaft statt. Die ersten Titelträger der Vereinsgeschichte wurden Franz Josef "Juppa" Schlinkert und Angelika Sprongl. Schlinkert wurde im Herren-Einzel Vereinsmeister vor Gerd Dombrowski, Angelika Sprongl setzte sich im Finale des Damen-Einzel gegen Brigitte Wesselmann durch. Im Herren-Doppel gewann das Duo Juppa Schlinkert/ Klaus Burghardt gegen Gerd Dombrowski und Josef Wenzel. Die Konkurrenzen Damen-Doppel und Mixed wurden damals noch nicht ausgetragen.

Vor allem Josef Schlinkert spielte fortan eine wichtige Rolle im Stockumer Vereinsleben. "Juppa" war nämlich von Blau-Weiß Werne zur BSG Gersteinwerk gewechselt und hatte den Stockumer "Anfängern" einiges an Erfahrung voraus, die er gerne an die anderen Klubmitglieder weitergab.


Im Zuge des Tennis-Booms in den achtziger Jahren stieg die Mitgliederzahl der BSG Gersteinwerk stetig. 1987 hatte der Klub 220 Mitglieder. Wer dem Verein beitreten wollte, musste seinen Namen auf eine Warteliste setzen lassen.

Um dem Spielbedürfnis einer immer größeren Zahl von Vereinsmitgliedern gerecht werden zu können, wurde 1987 neben den drei bestehenden ein vierter Platz erbaut. Nach dem Ende der Ära von Steffi Graf und Boris Becker verlor der Tennissport in Deutschland an Attraktivität und auch in Stockum ging die Mitgliederzahl stark zurück

Heute hat der Verein noch 70 Mitglieder, die aber sehr aktiv und engagiert sind. Drei Mannschaften nehmen an den Meisterschaften des Westfälischen Tennisverbandes teil. Darüber hinaus sind die Stockumer  stark bei den Stadtmeisterschaften, beim RWE-Turnier und bei Freundschaftsspielen vertreten.